| Einleitung:
Wie auch schon die letzten Jahre davor konnte ich in der letzten Saison wieder die Gelegenheit nützen, die derzeit am Markt gebräuchlichen LVS-Geräte (Lawinen-Verschütteten- Suchgerät) zu testen wobei das Hauptaugenmerk auf den 3- Antennen- Geräten lag (ausgenommen Pieps Freeride!).
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Sehr interessant hört
sich das neue Gerät 3+ von Ortovox an. Es wurde im März 2010 auf
der ISPO München vorgestellt und kommt im Herbst 2010 in den
Handel.
Man darf gespannt sein, wie das Handling und die Leistung des Gerätes sein werden. Sehr zu meinem Geschmack ist die "Reduzierung" auf das Wesentliche bei dem Gerät ausgefallen. Eine Taste zum Markieren, das wars! Eine einfache übersichtliche Anzeige und ein Kreis für die Punktortung runden die Sache ab. Bleibt zu hoffen, dass sich die Leistung und der Sucherfolg auch entsprechend einstellen. Interessant ist auch noch das "Smart Antenna" welches bei der Eigenverschüttung den Erfolg gefunden zu werden erhöhen soll, indem gewisse Koppellagen favorisiert werden. Das Gerät ist übersichtlich und liegt gut in der Hand. Im Herbst wissen wir mehr! |
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Die bei meinem diesjährigen Test angeführten Geräte habe ich auch wieder ausschließlich im praktischen Versuch ohne wissenschaftlichen Aufbau probiert. Für mich war auch diesmal wieder das Verhalten der Geräte im "normalen" Gebrauch ausschlaggebend. Dies wieder sowohl bei "normalen" Schitouren hinsichtlich der Umgänglichkeit aber auch bei Such- und Lawinenübungen mit Profis (Bergführer, Bergrettung) und vor allem unbedarften Beginnern. Vorausschicken möchte ich auch, dass die Geräte Ortovox - Patroller sowie PIEPS Freeride meiner Meinung nach mit den drei anderen hier vorgestellten Geräte in keiner Weise vergleichbar sind und auch ein ganz anderes Kundensegment ansprechen sollen. So ist meiner Meinung nach bei diesen Geräten das Hauptaugenmerk auf das "Gefunden" werden gerichtet und nicht auf das "Suchen". Für mich nicht wirklich eine befriedigende Entwicklung aber unter der Sichtweise, dass sich durch den verhältnismäßig günstigeren Preis sich doch der eine oder andere Tourengeher oder Freerider mehr ein LVS- Gerät kauft, nachvollziehbar. Leider hat sich jedoch diese Hoffnung meinerseits bisher nicht bestätigt, wenn man die Lawinenunfälle der vergangenen Saison beobachtet hat. Es scheint sich noch immer nicht herumgesprochen zu haben, dass ein LVS Gerät, eine Sonde und Schaufel sowie Erste Hilfe, Biwaksack und Handy mittlerweile zur Standardausrüstung für den Wintersportler zählt bzw. zählen soll. (Vergleichbar mit dem Anlegen des Sicherheitsgurte beim Autofahren.) Nur das Mittragen dieser Gegenstände hilft, einem anderen Wintersportler zu helfen bzw. dass einem selbst geholfen werden kann. Dies gilt genauso für "Speedgeher", für "nur auf den Hausberg-Geher" als auch für den normalen Frühjahrstourengeher, der "eh nur bei harten Frühjahrsbedingungen" unterwegs ist. Besonders tragisch ist es, wenn Verschüttete das LVS- Gerät uneingeschalten und dazu noch im Rucksack mittragen .... Ich hoffe daher, dass sich doch der Eine oder Andere animieren lässt, sich die Notfallausrüstung zu zu legen und diese auch zu verwenden! Hier nun meine Testergebnisse:
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Meine Bewertung gliedert sich in folgende Kriterien:
1.)2.)2.)4.)4.)4.)1.) Die beiden Tasten laden zu einer ungewollten "Fehlbedienung" ein, wenn man das Gerät mit Handschuhen hält und dabei mit dem Daumen unbeabsichtigt auf die Knöpfe kommt.
2.) Das Ausblenden eines georteten Signals funktioniert mit dem nochmals verbesserten Software- Update wesentlich besser.
3.) Bei diesen Geräten muss herkömmlich z.B. mit der 3-Kreismethode vorgegangen werden, was aufgrund der von Haus aus schlechten Sucheigenschaften natürlich noch erschwert wird.
4.) Ganz Klar: Je mehr Tasten, Menüfunktionen und Möglichkeiten um das Gerät zu "verstellen", desto größer die Möglichkeit einer Fehlfunktion/Fehlanzeige welche sich in einer Stresssituation immer negativ auswirkt. Deshalb: Weniger ist mehr!
Wie schon letztes Jahr: Will ich mit meinem LVS- Gerät schnell und effektiv einen oder mehrere Verschüttete finden, so komme ich an den "neuen" High- End Geräten nicht vorbei. Zwar im Preis teurer aber effizient.
ORTOVOX S1, PIEPS DSP und MAMMUT Barryvox Pulse sind hier gleichermaßen empfehlenswert und unterscheiden sich für den Durchschnitts- Benutzer nur marginal. Hier kommt es eher auf den persönlichen Vorzug an.
Auch bei diesen Tests hat sich wieder herausgestellt: Je mehr "Verstell- und Programmiermöglichkeiten" es gibt und je mehr Spielereien wie z.B. Kompass und Höhenmesser etc. am Gerät sind, desto verwirrender kann eine Situation im Ernstfall sein, wenn ich in der Hektik den falschen Knopf drücke.
Die meiner Meinung nach einzigen hilfreichen Features sind neben dem einfachen Markieren bei Mehrfachverschüttung noch eine "Zurück an den Start Taste". Wenn das Gerät keine plausiblen Signale liefert aus welchem Grund dies auch immer passiert, dann Beginne ich von Neuem. (z.B. Scann- Funktion bei DSP). Das Aus- und wieder Einschalten ist jedoch keine Lösung, brauchen die digitalen Geräte doch geraume Zeit für den Selbsttest.
Bei den Tragetaschen bzw. Befestigungssystemen hat sich nicht viel getan. Nach wie vor sehr gut ist die Tragetasche von Ortovox. Das Tragesystem von PIEPS wurde mit einer eigenen Umhängetasche verbessert. Nach wie vor eine gute Lösung hat Mammut.
Alles in Allem darf man gespannt sein, wie die Entwicklung weitergeht und wie das Ortovox 3+ funktionieren wird. Die Geräte S1, DSP und Pulse kann ich jedenfalls empfehlen und würde ich den Mehrpreis von rund EUR 150 -200 in Kauf nehmen.
Zu beziehen sind alle Geräte im ausgewählten Sportfachhandel.
Infos unter: