bergwolf Test –
Kletterschuh
Five
Ten - Anasazi Lace „Pinky“
Seit
Jahren klettere ich mit Five Ten und der legendären Stealth Sohle
und bin immer sehr gut damit gefahren. Nach den Anfängen mit dem
„Pinky“ hatte ich parallel den Velcro. Danach kam der grüne
Verde.
Nachdem
die pinke Legende neu aufgelegt wurde, konnte ich nicht widerstehen,
diesen Schuh einem Test zu unterziehen.
Von
bergfreunde.de erhielt ich
ein kleines Päckchen und losgehen konnte es.
Vorausgeschickt:
der
neue Pinky ist mit dem Pink Lace Up nicht zu vergleichen sondern
eher mit dem Verde.
Aber
zuerst die hardfacts:
Der
Gummi der Sohle ist aus Stealth C4 von Five Ten gefertigt. Wer
jemals diese Sohle geklettert ist, weiß, dass es keiner weiteren
Worte in Punkte Gripp am Fels bedarf.
Auch
bei kalten Bedingungen oder bei feuchtem Fels „klebt“ der Gummi
immer noch wesentlich besser als alle anderen von mir probierten
Gummis.
Dabei
ist der Abrieb bzw. die Haltbarkeit der Sohle absolut in Ordnung.
Das
Obermaterial ist aus Cowdura gefertigt, einem synthetischen
Obermaterial. Die Zunge ist gefüttert und somit sitzen auch die „Laces“
auf Deutsch die Schnürsenkel gut und ohne in den Fuß
einzuschneiden. Ein Vorteil gegenüber Leder ist auch, dass das
Synthetik-Material kaum nachgibt. Jedoch muss man damit rechnen,
dass der Schuh sicherlich um mindestens eine ¼ Nummer größer
wird.
Das
Material trocknet zudem sehr rasch bzw. lässt sich auch gut
reinigen.
Wichtiger
jedoch, es fühlt sich sehr angenehm auf dem Fuß an und Fußschweiß
hält sich eigentlich in Grenzen.
Von
der Performance her ist der Schuh als Allrounder ausgelegt. Die
Vorspannung ist zwar nicht unerheblich aber der Downturn ist
praktisch nicht vorhanden. Wer also viel in Platten und auf Leisten
und kleinen Tritten in zumindest nicht ständig überhängendem Gelände
unterwegs ist, findet im „The Pink“ einen zuverlässigen
Partner.
Zuletzt
habe ich den Schuh in einer Klettertour mit über 40 Seillängen
getragen. Selbst nach dieser stundenlangen Kletterei war der Schuh
noch erträglich. Wohl gemerkt – erträglich. Einen anderen
Zehenquäler hätte ich wahrscheinlich schon längst aus der Wand
befördert.
Lediglich
die extrem stabile Fersenkappe – die den Fuß optimal im Schuh
fixiert – zeigt mit der Zeit ihre Wirkung im Bereich der
Achillessehne, da hier ständig auch Druck durch die Vorspannung
ausgeübt wird.
Hier
sind wir dann ja schon bei den Softfacts:
Durch
die Schnürung lässt sich der Schuh optimal an den Fuß anpassen
und dadurch kann auch bei langen Touren der Druck zumindest etwas
von den Fersen genommen werden. Im Vorfußbereich sitzt der Schuh
sehr gut bzw. lässt sich aufgrund der Schnürung auch im
Zehenbereich sehr gut anpassen ohne unangenehm auf den Fuß zu drücken.
Das
Obermaterial ist angenehm zu tragen und färbt auch nicht ab.
Leider
habe ich noch keinen Kletterschuh gefunden, der nicht zur Geruchsbelästigung
wird, aber trotzdem fällt der Pinky hier zumindest nicht negativer
auf als alles andere am Markt.
Beim
Klettern hat man eigentlich nie das Gefühl, dass der Gripp verloren
geht. Selbst auf kleinen Tritten, Leisten oder Löcher findet man
guten Halt. Auf Reibung in der Platte ist der Schuh hervorragend.
Das
An- und Ausziehen ist dank der zwei Schlaufen am Fersenkorb einfach.
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