|
Einleitung:
Seit längerem hat sich auf dem LVS- Gerätemarkt nicht mehr wirklich etwas Berichtenswertes verändert. Sämtliche am Markt befindlichen digitalen 3-Antennen Geräte sind sowohl was deren Leistung anbelangt und auch im Handling im Großen und Ganzen gut verwendbar. Am deutlichsten unterscheiden sich die Geräte noch in der Einfachheit der Bedienung und der Benutzerfreundlichkeit. Fast alle nahmhaften Hersteller haben ihre Geräte mehr oder weniger upgedatet und ihnen teilweise ein neueres und moderneres Gehäuse verpasst, ohne eine wirkliche Innovation zu bringen. ORTOVOX konnte hier aber im Winter 2021/22 mit einer wirklichen Neuheit punkten, über die ich mittlerweile nach zig Stunden auf Tour und im Praxistest berichten kann.
|
|
 (c) ortovox |
Was ist beim Diract Voice so anders? Die Hauptinnovation liegt sicherlich in der Sprachausgabe. Wie beim Navigationsgerät im Auto, gibt eine "freundliche Damenstimme" konkrete Handlungsanweisungen was man im Ernstfall bei der Suche des verschütteten Partners zu tun hat. Das beginnt mit Anweisungen zur Richtung, in der man sich bewegen soll - zB " Halte dich links" bis hin zu konkreten Anweisungen wie "Gehe an die Schneeoberfläche". Ebenfalls werden "Fehler" korrigiert, indem das Gerät anweist: "Kehre um!", wenn ein klassischer 180 Grad- Fehler vorliegt, indem man die Feldlinie entlang der falschen Richtung absucht. Es unterstützt auch mit: "Du warst schon mal näher", wenn der "Verschüttete" übergangen wurde. Zugegeben kann man einwenden, dass man eine Sprachnavigation nicht braucht oder dass es beim Üben störend wirkt, wenn das Gerät spricht. ABER: Zum Üben ist das Gerät ja primär nicht konzipiert! Es ist ein Notfallgerät, das im Ernstfall so schnell wie möglich zum Verschütteten führen soll und dabei unterstützt die Sprachnavigation hervorragend auch in Ergänzung zu den klaren Anzeigen auf dem großen Display. Gerade in einer Stresssituation - was ein Lawinenunfall jedenfalls darstellt - beruhigen die konkreten sprachlichen Anweisungen des Gerätes ungemein und man ist jedenfalls effizienter und schneller beim Verschütteten. |
|
Was kann das Gerät sonst noch: Neu ist auch, dass eine interne wiederaufladbare Lithium-Ionen-Batterie für die Stromversorgung sorgt. Diese Batterie ist so ausgelegt, dass sie bei normalem Skitourengebrauch die ganze Saison hält. Ansonsten kann sie einfach mittels USB-C Ladekabel nachgeladen werden. Bedenken in Bezug auf tiefe Temperaturen kann ich zerstreuen. Es handelt sich um eine spezielle Tieftemperaturbatterie und ich hatte keinerlei Probleme auch an wirklich kalten Skitourentagen um die -20° Celsius. Ansonsten bekommt man zu einem sehr guten Preis-/Leistungsverhältnis ein - wie bei Ortovox gewohnt - sehr intuitiv zu bedienendes Gerät ohne besonderen Schnickschnack. Das sehr handliche und kleine Gerät kommt mit einer Fronttaste aus, mit der die Markierfunktion bei Mehrfachverschüttung betätigt wird. Ein innovativer Kippschalter zum Umschalten auf "Empfangen/Suchen" kann auch gut mit Handschuhen bedient werden. Dahinter verbirgt sich gesichert der AUS/EIN- Schalter. Die Suchstreifenbreite wird mit 50m angegeben, was in der Praxis als vollkommen ausreichend anzusehen ist. Dabei arbeitet das Gerät im Suchmodus sehr stabil und verliert im Vergleich zu anderen Geräten mit größeren Suchstreifenbreiten nicht das Signal. Das Gerät führt ziehlsicher und genau zum Verschütteten. Ein leicht zu aktivierender Partner-Check Modus vervollständigt das Diract Voice. Am Gerät selbst kann nichts verstellt werden, was bei einem Unfallszenario den Vorteil mit sich bringt, sich nicht in einen ungewollten Arbeitsmodus zu bringen. Will man sein Gerät ändern (zB andere Sprache, keine Sprachausgabe (warum auch immer?) Displayhelligkeit, Update) so kann man das in Ruhe mittels einfach funktionierender APP via Bluetooth und Handy erledigen. Fazit: Ortovox ist es endlich wieder gelungen, ein wirklich gutes und praxistaugliches Gerät auf den Markt zu bringen, mit dem man sicher, schnell und zuverlässig den/die Verschütteten findet. Das Gerät ist intuitiv im Handling, handlich und gut zu tragen, ob gesichert in der Hosentasche oder angenehm in der gut zu tragenden Gerätetasche mit integriertem RECCO- Reflektor. Die Akku- Lösung funktioniert anstandslos und die Suchstreifenbreite mit 50m ist vollkommend ausreichend. Alles in Allem eine klare Kaufempfehlung
|
|
Zu beziehen ist das Gerät im ausgewählten Sportfachhandel.
Infos unter:
|
|